Platz für Ideen – davon gibt es in Sachsen genug. Abseits der florierenden Städte finden sich traumhafte Landschaften und idyllische kleine Städte weit ab des Großstadttrubels. Viel Raum für Entfaltung, der in Sachsen bereits fleißig genutzt wird. 

Sachsen ist ein innovatives Land und gerade im ländlichen Raum Ostsachsens offen für neue Ideen, um strukturellen Herausforderungen zu begegnen. Wir können auf einen großen Erfahrungsschatz in Handwerk und Industrie zurückgreifen, das fördert ein Vorankommen der eigenen Unternehmung enorm. Die Menschen freuen sich, wenn junge Leute etwas auf die Beine stellen und anderen Jugendlichen eine Perspektive bieten – gerade dafür braucht es neue und mehr Projekträume – denn so kommen Trends auch eher im ländlichen Raum an. Besonders für junge Naturliebhaber bieten sich hervorragende Möglichkeiten für Projekte mit ruraler Betonung, denn durch die Nähe zur Natur wird der Nachhaltigkeitsgedanke aktiv gelebt.

André Mirtschink, Inhaber Rabatz - Kickermanufaktur

KreativLandTransfer

Worum geht es bei KreativLandTransfer und warum ist der Austausch zwischen kultur- und kreativwirtschaftlichen Projekten in ländlichen Räumen so wichtig?

KreativLandTransfer und Ideenwettbewerbe

Ideen für die Kultur- und Kreativwirtschaft im ländlichen Raum finden auch im bundesweiten Projekt "KreativLandTransfer" eine neue Heimat. In dem Projekt der Bundesbehörde für Kultur und Medien und des Landesverbands der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen e.V. als Projektträger soll ein Austausch zwischen bereits bestehenden kultur- und kreativwirtschaftlichen Projekten und Akteuren geschaffen werden, die gerade am Anfang eines ähnlichen Vorhabens stehen. Digitale Vernetzung, virtuelle Lernräume, Veranstaltungen, individuelle Beratungen und Beste-Praxis-Partner sollen mehr als Impulse schaffen. 

Auch der Ideenwettbewerb simul+ des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung unter Mitwirkung von KREATIVES SACHSEN soll kreative Ideen der ländlichen Regionen sichtbar machen. Hier reichen Vereine, lokale Verbände, Privatpersonen und Unternehmen sowie Gemeinden und landesweite Vereine ihre Beiträge ein. Es zeigt sich, dass in vielen Orten der Wunsch besteht, gemeinsam wieder mehr aktiv zu werden, Neues zu probieren und Traditionen zu pflegen. Eine Liste der Preisträger und weitere Informationen zum Wettbewerb finden sich hier: "Ideen für den ländlichen Raum".

Das Konzept "Gefängnis creative" aus Adorf ist der Gewinner des 300.000 Euro starken Preisgeldes der simul+ Initiative. Das alte Gefängnis soll geöffnet und als kreativer Kulturort weiterentwickelt werden: Mit Co-Working-Spaces und als kultureller Treffpunkt und Veranstaltungsort fasst das alte Gebäude zukünftig verschiedene Akteure aus den Bereichen Kultur, Soziales, Bildung und Wirtschaft zusammen. Ein Gefängnis als kreativen Kulturort zu nutzen, ist ein leuchtendes Beispiel sächsischer Innovationskraft.

Politische Teilhabe, Podcasts, Festivals, Gründerzeit und Generationsarbeit – Das Angebot ist vielfältig beim Stadt.Labor RABRYKA in Görlitz, die Plattform für eine gemeinschaftliche Gestaltung der Stadt.

Der Standort für Kreative

Gute Erreichbarkeit, eine einzigartige Ausbildungs- und Forschungslandschaft, gute Fördermöglichkeiten, eine hervorragende kulturelle Infrastruktur und viele motivierte Akteure – der Standort Sachsen ist ein guter Nährboden für Entfaltung und Verwirklichung. Der Zweite Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht für Sachsen hebt diese Standortvorteile hervor und formuliert mit Blick auf die Zukunft Handlungsempfehlungen, um dieses Potential im Freistaat noch stärker zu nutzen. 

Nicht zuletzt sind es die vielen Gestaltungsräume in der Region, die bisweilen Unmögliches möglich machen können. So wird das Welt-Erbe-Objekt Erlahammer in Schwarzenberg zur Begegnungsstätte für Werber und Texter oder ein Kühlhaus in Görlitz zu einem soziokulturellen Begegnungsort. Sachsen zeigt an vielen Orten, wie leere Räume mit innovativen Ideen neues Leben bekommen: Räume für Ideen.

Und die beste Nachricht zum Schluss: Es ist noch Platz für Impulse und Innovatives. Sachsen freut sich auf mehr!

Ich bin extra aus Dresden zurück ins Erzgebirge gezogen, da es in der Stadt schwer möglich war, sich zu vergrößern: In Ballungszentren gibt es einfach weniger Möglichkeiten. Die Idylle und das Umfeld hier im Erzgebirge sind besonders und fördern den kreativen Raum. Um sichtbarer zu werden, unternehmen wir als Verband viel, u.a. geht der Kreativwettbewerb "Tradition und Form" in die nunmehr 26. Runde. Schön ist, dass wir als Kunsthandwerker in Sachsen auch in ländlichen Regionen keineswegs übersehen werden und wir freuen uns über die Unterstützung vom Freistaat – zukünftig jedoch gern auch mit weniger Bürokratie.

Frederic Günther, Geschäftsführer Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V.

Bildnachweise: KREATIVES SACHSEN; Paul Glaser; Thomas Kruse, Oederan