Jedes Jahr suchen mehr als 1.000 Firmeninhaber in Sachsen aus Altersgründen eine Nachfolge für ihr Unternehmen. Grund genug für die sächsische Regierung, sich mit zahlreichen Maßnahmen zu engagieren. Denn erfolgreiche Unternehmensnachfolgen sichern Arbeitsplätze und Know-how in der Region.

Was passiert mit der Firma, wenn der Chef in den Ruhestand geht? Sächsische Unternehmer sollten so früh wie möglich beginnen, nach geeigneten Nachfolgern zu suchen. Damit Unternehmen sich hier neu ansiedeln und  bestehende Unternehmen in Sachsen erhalten bleiben, bietet der Freistaat in enger Zusammenarbeit mit den sächsischen Wirtschaftskammern und Förderinstituten jenen Unternehmern, die eine Übergabe anstreben sowie deren potenziellen Nachfolgern umfangreiche Hilfestellungen von Beginn bis zur Umsetzung. 

Auch wenn man nicht genau weiß, wann die Übergabe erfolgen wird: Zu wissen, an wen man sich mit seinen Fragen wenden kann, gibt Sicherheit. 

Informationen zur Unternehmensnachfolge gibt es unter „Kontakt“. Behandelt werden u. a. Rechte und Pflichten, Finanzen, Steuern und Notfallplanung.

Umfangreiche Hilfestellungen für Unternehmer, Existenzgründer und Übernahmeinteressierte

Gute Planung und Zusammenarbeit, Engagement und Durchhaltevermögen sind nötig, wenn das selbst aufgebaute Unternehmen an einen Nachfolger übergeben wird. Die sächsische Staatsregierung stellt Informationen bereit, vermittelt erste Ansprechpartner und fördert eine Reihe von Beratungsleistungen zur Unternehmensnachfolge.

Im Rahmen der Mittelstandsrichtlinie können Übernahmeinteressierte, aber auch übergabewillige kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Existenzgründer, die ein bestehendes Unternehmen erwerben wollen, die Förderung der dafür notwendigen Beratung bei der Sächsischen Aufbaubank beantragen. Auch weitere Qualifizierungsmaßnahmen z. B  für die Digitalisierung von Geschäftsprozessen und den Informationsschutz können so gefördert werden. 

Das eigene Lebenswerk weiterzugeben, fällt nicht immer leicht. Neben der typischen familieninternen Übergabe kann das Unternehmen auch durch Mitarbeiter oder Externe weitergeführt werden. Die Broschüre „In guten Händen – Erfolgreiche Unternehmensnachfolgen in Sachsen“ macht mit Erfolgsbeispielen und Tipps Mut bei diesem schwierigen Prozess. 

Jedes Jahr bieten der Freistaat Sachsen und Akteure der Wirtschaft für Unternehmer eine Reihe von Informationsveranstaltungen, Seminaren und Expertensprechtagen im ganzen Bundesland an. Die Sächsischen „Aktionstage Unternehmensnachfolge“ bieten für Unternehmer vielfältige Kontakte, Ansprechpartner und Gleichgesinnte. 

Unternehmensnachfolge in der Fleischerei Herzog

Die Bürgschaftsbank Sachsen GmbH sowie die Sächsische Aufbaubank helfen Unternehmen mit Betriebsstätten in Sachsen bei Bedarf mit Bürgschaften und Beteiligungen bei der Absicherung von Hausbankkrediten.

Fehlt es dem Erwerber an Eigenkapital, kann der Freistaat mit öffentlich gefördertem Beteiligungskapital helfen, wenn, das Vorhaben wirtschaftlich tragfähig ist. Existenzgründern und Unternehmen mit Investitionsort in Sachsen steht das Programm „Bürgschaft ohne Bank“ (BoB) der Bürgschaftsbank Sachsen offen. Nachfolger erhalten darüber Bürgschaftszusagen von bis zu 80 Prozent des Kredits, auch ohne eine finanzierende Bank.

Über die Förderrichtlinie „Regionales Wachstum“ des Freistaates Sachsen wird die Unternehmensnachfolge in Form von Investitionszuschüssen erleichtert. Eine andere Variante bietet die Sächsische Aufbaubank im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ an.   
Unternehmensübergaben können auch durch (stille und offene) Minderheitsbeteiligungen unterstützt werden; dies bietet z. B. die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen mbH, eine Schwestergesellschaft der Bürgschaftsbank Sachsen, an. Seit 2016 wurde die Finanzierung von Nachfolgen mit günstigeren Konditionen durch das Programm „Gründung und Nachfolge“ für Existenzgründer, junge Unternehmen und Betriebsübernehmer vereinfacht. 
Um insbesondere strategische Zukäufe im Mittelstand zu erleichtern, beteiligt sich die WMS - Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen Management GmbH & Co. KG, ein Projekt des Freistaats Sachsen und den sächsischen Sparkassen, an der Übernahme von Unternehmen im Rahmen von Nachfolgen.

Bildnachweis: SMWA/David Pinzer